Was ist QiGong?

Qi Gong mit Nadja Marx-Englert
Unter QiGong versteht man im weitesten Sinne Übungen aus dem chinesischen Kulturkreis zur Selbstkultivierung und zur Erhaltung der körperlichen und geistigen Gesundheit. Ziel jedes mir bekannten QiGong-Übungssystems ist die positive Beeinflussung von Körperhaltung und Bewegungsweise, Atmung und Geisteshaltung.

"Qi" - unsere Lebensenergie

Qi ist der chinesische Begriff für "Lebensenergie". In der chinesischen Medizin steht Qi für die belebende Kraft, die alle Lebewesen durchströmt. Die Erde selbst bewegt und verändert sich andauernd, sie atmet und lebt durch Qi. Bewundern wir die Schönheit der Tiere, Pflanzen, Berge, des Meeresgrunds und der vorüberziehenden Wolken, sind wir in Kontakt mit ihrem jeweiligen Qi und spüren intuitiv das Einssein mit ihnen. Wir Menschen sind ein Teil der Natur und teilen uns das Qi mit den anderen Wesen dieser Erde. Auch unsere Gedanken und Gefühle haben ihr eigenes Qi.

"Gong" - der Übungsweg

Gong wird übersetzt mit "Arbeit" oder "Erfolg durch Ausdauer und Übung".
Wenn von östlichen Bewegungskünsten die Rede ist, wird fast immer die Wichtigkeit des Weges betont. Damit es Sinn macht, einen bestimmten Weg zu gehen, ist es aber notwendig, das Ziel zu kennen. Um sich diesem Ziel so weit wie möglich anzunähern, spielen nun natürlich die Qualitäten des Weges eine entscheidende Rolle und es erfordert Geduld. Man muss sich bewusst machen, dass QiGong nicht an einem Wochenende oder in einem 12-Wochenkurs zu erlernen ist. QiGong ist vielmehr ein Übungsweg, das heißt die Praxis muss zum Alltag werden.

Was bewirkt QiGong?

QiGong ist nicht vergleichbar mit einem Arzneimittel, das für eine begrenzte Zeit "verordnet" wird.
Viele Menschen, die sich mit östlichen Übungswegen beschäftigen, kennen das Phänomen: Unsere Übungen bringen uns in einen Zustand von Entspannung, Gelassenheit und allgemeinem Wohlbefinden; sind wir jedoch wieder in unserem Alltag, verlieren sich diese Empfindungen wieder peu à peu. Häufig wird die Ursache dann in äußeren Faktoren, wie z.B. den beruflichen Leistungsanforderungen oder zwischenmenschlichen Beziehungen gesehen. Diese Sichtweise lässt aber außer Acht, dass äußere Faktoren nur im Zusammenspiel mit inneren Faktoren (z.B. unsere Werte, Motive, Glaubenssätze) zu Stress und Überlastungen führen können. Unsere Welt mag nicht friedlich sein, doch wir können viel für den Frieden in uns selbst tun. QiGong lehrt uns, intelligent mit unserem Stress umzugehen und unsere Reaktion auf diesen kritisch unter die Lupe zu nehmen. Durch regelmäßiges Üben können wir diesen Prozess positiv beeinflussen, äußerliche Beschwerden verändern sich und auch im Inneren tut sich etwas:

  • Die Wirbelsäule und Gelenke werden geschmeidiger
  • Die Koordination und das Gleichgewicht verbessert sich
  • Die Vorzeichen und Ursachen der Beschwerden werden besser wahrgenommen
  • Steigerung von Vitalität, Lebensfreude und Belastbarkeit
  • Alte und neue Ideen für den persönlichen Lebensweg werden gesehen und umgesetzt
  • Stressige Zeiten und Zeitdruck entstehen seltener oder können einfacher aufgelöst und vermieden werden